Interview mit Katja Voscht
Katja, du bist Inhaberin des Ateliers "Kleine Verzierung". Was hat dich dazu inspiriert, Goldschmiedin zu werden?
Katja: Schon als Kind war ich von Formen, Farben und handwerklichem Arbeiten fasziniert. Die Möglichkeit, mit meinen Händen etwas Schönes und Bleibendes zu schaffen, hat mich immer begeistert. Nach meiner Ausbildung zur Goldschmiedin habe ich lange in verschiedenen Werkstätten gearbeitet und mich schließlich selbstständig gemacht, so konnte ich meine kreativen Ideen frei umsetzen.
Dein Atelier ist auf dem Areal Böhler in Düsseldorf. Was macht diesen Ort für dich besonders?
Katja: Das Areal Böhler ist ein inspirierender Ort mit einer spannenden industriellen Geschichte. Die kreative Atmosphäre und die Gemeinschaft von Künstlern und Handwerkern machen es für mich ideal. Ich bin auch gut mit den anderen vernetzt und daraus sind schon einige gemeinsame Projekte entstanden. Zum Beispiel habe ich mit Cornelie Weiss eine kleine Schmucklinie entwickelt.

Du legst viel Wert auf Nachhaltigkeit. Wie setzt du das in deiner Arbeit um?
Katja: Nachhaltigkeit ist mir wirklich wichtig. Ich verwende ausschließlich Edelmetalle aus Recycling-Kreisläufen. Kundinnen und Kunden können ihre alten Schmuckstücke mitbringen, die ich dann vor Ort einschmelze und zu neuen, individuellen Stücken verarbeite. Auch alte Edelsteine integriere ich gerne, wenn sie zum neuen Entwurf passen. Mein Edelmetallzulieferer ist nach dem RJC-Standard zertifiziert, was garantiert, dass die Materialien verantwortungsbewusst und nachhaltig gewonnen werden.
Welche Dienstleistungen bietest du in deinem Atelier an?
Katja: Ich fertige individuellen Schmuck nach den Wünschen meiner Kundschaft in Gold, Silber oder Platin an. Außerdem überarbeite ich alte oder geerbte Schmuckstücke und bringe sie wieder zum Strahlen. Auch Reparaturen wie das Vergrößern oder Verkleinern von Ringen, das Knoten von Perlenketten oder einfaches Aufpolieren gehören zu meinem Angebot.
Was inspiriert dich beim Gestalten neuer Schmuckstücke?
Katja: Inspiration finde ich überall – in der Natur, in Kunst oder Architektur. Oft sind es aber auch die Geschichten und Wünsche meiner Kundinnen und Kunden, die mich zu neuen Designs anregen. Jedes Schmuckstück erzählt eine eigene Geschichte und spiegelt die Persönlichkeit des Trägers wider.
Wie siehst du die Zukunft des traditionellen Goldschmiedehandwerks in unserer modernen Welt?
Katja: Ich bin der Meinung, dass handgefertigter Schmuck immer etwas Besonderes bleiben wird. In einer Zeit der Massenproduktion schätzen viele Menschen das Individuelle und Einzigartige. Das traditionelle Goldschmiedehandwerk verbindet Kreativität, Kunstfertigkeit und Persönlichkeit – das wird immer seinen Platz haben.