Interview mit Frank Dubberke und Jeannette Petersen

Ihr Lieben, was macht ihr bei WADOKYO?

Frank: Wir haben Taiko zu einem Werkzeug weiterentwickelt – nicht nur als Musikform, sondern als Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Teambuilding. Zusätzlich bieten wir Retreats an, sowohl hier auf dem Areal Böhler als auch in der Toskana. Ein weiteres wichtiges Element unserer Arbeit ist Breathwork. Kurz gesagt: Alles, was Energie bündelt, sie ins Zentrum bringt und von dort in Aktion setzt. Resilienz spielt dabei ebenfalls eine große Rolle – letztlich geht es uns darum, Menschen zu verbinden und in ihre Kraft zu bringen.

Was genau ist Taiko?

Frank: Es bedeutet, Energie auf den Punkt zu bringen und zu fokussieren – mit vollem Körpereinsatz. Anders als bei klassischer Musik geht es nicht darum, Noten zu lesen oder nachzuspielen. Taiko entsteht aus dem Körper heraus und entfaltet sich darüber. Am besten probierst du es einfach selbst aus – lass uns an die Trommeln gehen!

Workshop und Performance-Raum bei WADOKYO

Wie seid ihr zum Taiko gekommen?

Jeannette: Über die Musik! Frank hat in den Niederlanden eine Taiko-Gruppe gesehen und war sofort begeistert. In Deutschland gab es so etwas damals noch nicht. Also haben wir beschlossen, unsere eigenen Trommeln zu bauen und loszulegen.

Habt ihr euch das selbst beigebracht oder irgendwo gelernt?

Frank: Wir haben es uns selbst beigebracht. Der Import aus Japan war zu teuer und aufwendig, also haben wir unsere eigenen Trommeln gebaut. Ursprünglich war das eine pragmatische Lösung – heute haben wir 60 Trommeln und reisen mit ihnen durch ganz Europa. Wir haben bereits an spektakulären Orten gespielt, wie bei der Eröffnung der Ruderbahn in Baku oder auf einem Hotel auf der Palme in Dubai.

Bietet ihr auch regelmäßig Kurse auf dem Areal Böhler an?

Frank: Ja, und das Spannende ist: Wir haben ein eigenes Lernsystem dafür entwickelt. Durch eine Trainerausbildung konnten wir unser Wissen weitergeben. Unter der Woche gibt es regelmäßige Kurse, am Wochenende Workshops. In der Toskana veranstalten wir ganze Retreat-Wochen. Taiko ist für uns mehr als Musik – es zeigt uns sehr viel über die Menschen. Allein daran, wie jemand trommelt, können wir viel über seine Persönlichkeit erkennen. Und das Schlagen der Trommel hat eine befreiende Wirkung – es ist ein großartiger Kanal, um Energie und Emotionen freizusetzen.

Frank Dubberke und Jeannette Petersen im Workshop-Raum

Wie lange macht ihr das schon?

Jeannette: Wir sind tatsächlich die „Dienstältesten“ hier auf dem Gelände – seit 24 Jahren, also seit 2000. Anfangs reisten die Leute aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz an, um Taiko kennenzulernen. Damals war es noch ein Nischen-Thema. Wir hatten zunächst einen kleinen Raum mit nur einer Trommel und einem Schüler. Heute sind wir gewachsen, der Markt ist größer geworden – aber wir sind unserer Philosophie treu geblieben.

Gibt es in Düsseldorf Mitbewerber?

Jeannette: Nein, wir sind einzigartig. Während es bei anderen Gruppen oft nur um das reine Taiko geht, haben wir ein eigenes System entwickelt. Wir arbeiten integrativ, das heißt, wir betrachten den Menschen als Ganzes – wie er funktioniert, wie Bewusstsein wirkt. Wir holen die Menschen dort ab, wo sie stehen, und verbinden sie über das Taiko. Das macht unsere Methode besonders.

Warum habt ihr euch für das Areal Böhler als Standort entschieden?

Jeannette: Die Lage ist perfekt – nah an der Stadt, aber nicht zu hektisch. Das Areal hat sich toll entwickelt und wir fühlen uns hier sehr wohl.

Was würdet ihr euch für die Zukunft des Areals wünschen?

Frank: Die Entwicklung ist spannend! Für uns ist vor allem die Gastronomie wichtig, weil viele unserer Seminar- und Workshop-Teilnehmer nach den Sessions gemeinsam essen gehen. Besonders beliebt ist das Rigatoni & Riesling – viele unserer Kunden gehen dort nach einem intensiven Tag essen, ohne das Gelände verlassen zu müssen. Ich fände es toll, wenn es noch mehr Vernetzung zwischen den Locations und Mietern gäbe – eine Art „Open House“, das die Gemeinschaft auf dem Areal noch lebendiger macht. Eine asiatische oder japanische Gastronomie wäre natürlich auch fantastisch.